Warning: Use of undefined constant putILikeThis - assumed 'putILikeThis' (this will throw an Error in a future version of PHP) in /home/.sites/778/site1542/web/natus/wp-content/plugins/i-like-this/i-like-this.php on line 288
Warning: Use of undefined constant enqueueScripts - assumed 'enqueueScripts' (this will throw an Error in a future version of PHP) in /home/.sites/778/site1542/web/natus/wp-content/plugins/i-like-this/i-like-this.php on line 305
Warning: Use of undefined constant addHeaderLinks - assumed 'addHeaderLinks' (this will throw an Error in a future version of PHP) in /home/.sites/778/site1542/web/natus/wp-content/plugins/i-like-this/i-like-this.php on line 306
Ich befinde mich mitten in einer Szene aus dem Film „Der Name der Rose“ nach dem gleichnamigen Roman von Umberto Eco. Zwar spielt die Handlung nicht im Kloster Eberbach, sondern in Italien aber einige Filmsequenzen wurden eben hier im Rheingau gedreht, was sicherlich an dem gut erhaltenen Gebäudekomplex des Klosters und den authentischen Räumlichkeiten und Atmosphäre liegt. Jetzt, da ich den originalen Drehort schon zum zweiten Mal besucht habe, zieht mich die Mischung aus Gottesfurcht der Mönche und dem geistreichen Witz des Bruder William von Baskerville, aus der spannenden Kriminalgeschichte vor dem Hintergrund einer schrecklichen Inquisitionsherrschaft und dem berauschenden Gefühl der Entdeckung der Liebe durch den jungen Mönch Adson von Melk, wieder in ihren Bann.
Beides, sowohl die Lektüre als auch der Film seien hiermit allen wärmstens ans Herz gelegt.
Ob das Leben im Kloster Eberbach nur annähernd mit Ecos Fantasie mithalten könnte, sei mal dahingestellt – bekanntlich schreibt aber das wahre Leben die besten Geschichten und die dicken Mauern hätten Einiges zu erzählen, wenn sie nur könnten.
Mittlerweile dienen das stimmungsvolle Klostergelände und die dreischiffige romanische Basilika als Veranstaltungsort für zahlreiche Events und Konzerte. In den Räumen der ehemaligen Abtei ist ein Museum untergebracht, das einen wunderbaren Einblick in die Welt der Zisterzienser, ihre bewegte Geschichte, die Kunst und Kultur rund um das Kloster und die Weinherstellung im Rheingau bietet. All die vielen interessanten und nennenswerten Zahlen und Fakten zum Kloster Eberbach hier wiederzugeben würde wahrscheinlich den Rahmen eines Blog-Eintrags sprengen, daher sei hiermit auf die schön gestaltete Internetseite hingewiesen.
Dort erfährt man auch, was die Zisterziensermönche in dem 1136 vom hl. Bernhard von Clairvaux gegründeten Kloster Eberbach mit Sicherheit taten, nämlich Reben kultivieren und Wein herstellen, zum einen für die Messe, zum anderen als verdünntes Alltagsgetränk.
Dieser jahrhundertealten Tradition ist das Kloster Eberbach auch heute noch verbunden. Als Hessisches Staatsweingut mit 220 ha Rebfläche im Rheingau und an der Hessischen Bergstraße und berühmten Lagen, wie dem seit 1239 im Alleinbesitz des Klosters bewirtschafteten „Steinberg“ oder dem steilen „Assmannshäuser Höllenberg“, gehört es zu den führenden Weingütern des Rheingaus. Zudem ist es Gründungsmitglied des „Verbandes Deutscher Prädikats-Weingüter“ – einem erlesenen Kreis der renommiertesten Weingüter aus allen deutschen Anbaugebieten. Insgesamt 11 Lagen, die zu 80% mit Riesling und zu 15% mit Spätburgunder bestückt sind, hat das Weingut in seinem Portfolio.
Der Riesling kommt in dem preisgekrönten Weinkeller der Domäne Steinberg zum Ausbau – der von der FAZ titulierten „Kathedrale für den Riesling“. Ich habe mir den trockenen „Steinberg Crescentia – Riesling 2012“ ausgesucht, der für mich mit seiner Steinobst satten Nase, einer schön eingebundenen, frischen Säure und mineralischen Würze am Gaumen und seinem langen zitrusfruchtigem Finish einen typischen Sortenvertreter darstellt. Der „Rauenthaler Baiken Crescentia – Riesling trocken 2012“ ist dem „Steinberg“ an sich ähnlich, in Frucht und Würze sogar noch etwas ausgeprägter aber auch schön säuregestützt und lang. Auch die Rieslinge der einfachen Kategorie, wie der „Kloster Eberbach – Riesling trocken“ und „Kloster Eberbach – Riesling feinherb“ sind absolut empfehlenswert, zeigen sich fruchtig mit Aromen von Dörrobst und Quitte und angenehm frischer Säure. Es gäbe, wie zuvor erwähnt, noch weitere wunderbare Rieslinglagen zu verkosten, die Kapazitäten sind für einen Tag jedoch zu schnell erschöpft – zum Glück gibt es den bestens sortierten Onlineshop für das Nachverkosten zu Hause.
Der Spätburgunder hat sein Zuhause seit dem Anfang des 16.Jh. in Assmannshausen, einige Kilometer flussabwärts vom Kloster Eberbach. Dort wächst er auf dem südlich ausgerichteten Höllenberg und wird anschließend im eigens für ihn zur Verfügung stehenden Weinkeller in großen Eichenholzfässern traditionell ausgebaut. Bei dem „Spätburgunder Höllenberg 2011“ der Domäne Assmannshausen dominieren zunächst erdige und rauchige Töne, die Frucht ist eher verhalten. Nach einiger Zeit an der Luft öffnet er sich aber immer mehr, eine breite Palette an Waldaromen mischt sich ein und macht den Wein zugänglicher. Schließlich kleidet er weich und voll den gesamten Gaumen aus – würzig, markant in der Säure, von seidigen Tanninen untermalt. Mein Favorit für den Herbst, zu Pilzen, Wild und Maroni – am schönsten nach einem Spaziergang durch einen in herbstliches Licht getauchten Wald!
]]>So geschehen mit dem „Malvasia Coleccion 2009“ von El Grifo, den Freunde aus ihrem Urlaub auf Lanzarote mitgebracht haben. Das alterwürdige Familienweingut „El Grifo“ besteht seit 1775, ist somit das älteste Weingut der Kanaren und besitzt rund 62 Ha Weinberge in dem Anbaugebiet „La Geria“ im Süden der Insel, das als Subzone zu der DO Lanzarote gehört.
So viel zur Theorie! Für weitere Informationen ist der sehr anschauliche Webauftritt der „Bodega El Grifo“ zu empfehlen. Oder man schaut sich direkt vor Ort in dem angeschlossenen Weinmuseum um, worauf ich immer mehr Lust bekomme, je länger ich mich mit der Region und ihren Weinen beschäftige ;-)
Der „El Grifo – Malvasia Coleccion 2009“ ist ein halbtrockener Wein mit Aromen von reifen Früchten und Honig, vielleicht auch etwas Dörrmarille. Am Gaumen geht es cremig zu, eine angenehme Säure balanciert die Süße aus, eine feine Mineralik kommt durch. Der Malvasia bleibt – gut gekühlt – trotz der deutlichen Restsüße schön straff und frisch. Ich denke die paar Jährchen Flaschenreife haben ihm sehr gut getan – alles in allem eine runde Sache.
Sonne auf dem Etikett, Sonne im Glas, ein sonniger Tag auf der Terrasse und Freunde, die mitgenießen – so macht Wiedersehen Freude!
]]>Sachsen gehört nicht gerade zu den prominentesten Weinbaugebieten Deutschlands. Es kann mit weniger als 1% Anteil an der Gesamtproduktion auch nicht lauthals mitmischen im großen deutschen Weinzirkus, hat aber immerhin vor zwei Jahren Jubiläum gefeiert und somit schon 852 Jahre Weinbaugeschichte auf dem Buckel. Für mich ist es nicht weniger pittoresk als seine berühmteren Brüder und Schwestern – die im traditionellen Terrassenanbau angelegten 480 ha Weingärten, viele davon denkmalgeschützt, prägen die Landschaft entlang des wunderschönen Elbtals von Meißen über Radebeul, machen der barocken Pracht Dresdens Platz und ziehen weiter durch Pillnitz bis nach Pirna. Das günstige kontinentale Klima des Elbtals, mit seiner überdurchschnittlich hohen Sonnenscheindauer und den milden, trockenen Herbstmonaten macht den Weinbau in diesem nord-östlichsten Anbaugebiet Deutschlands überhaupt möglich. Die Trauben, hauptsächlich Weißweinsorten wie Goldriesling, Weissburgunder, Traminer, Müller-Thurgau, Elbling, Bacchus u.a., wachsen je nach Lage auf sehr unterschiedlichen Bodenformationen. Dazu gehören zum einen Granit und Syenit-Gestein, Verwitterungsböden und Sandstein als auch Löss und schwere, tonige Böden.
Zu den bekannteren Weingütern zählen mit Sicherheit das zum Verband Deutscher Prädikatsweingüter gehörende „Schloss Proschwitz“ und das „Sächsische Staatsweingut Schloss Wackerbarth“, das mit rund 104 ha bewirtschafteter Fläche zu den Big Playern der Gegend gehört. So hat das 1730 gegründete Weingut und älteste Sektkellerei Sachsens neben dem modernen, architektonisch vielfach ausgezeichneten „Erlebnisweingut“ (Führungen durch die Produktionsanlagen, Vinothek) auch eine oft als Veranstaltungsort genutzte barocke Schloss- und Gartenanlage inmitten der Radebeuler Weinberge zu bieten. Und natürlich Wein, vorwiegend Weiss und mitunter auf den besten sächsischen Lagen gewachsen, wie z.B der „Seußlitzer Heinrichsburg“ in Diesbar-Seußlitz, nördlich von Meissen. Diese südlich ausgerichtete Hanglage zeichnet sich durch eine tiefe Löss-Lehm-Schicht mit Granitbasis aus und erbringt vollmundige, aromatische Weine. Ich habe den „2011er Bacchus QbA trocken“ aus eben dieser Lage probiert und mich gefreut. Zum einen über das gelungene Weihnachtsgeschenk, zum anderen über eine mir noch unbekannte Rebsorte, die mich positiv überrascht hat.
Der Bacchus (auch Frühe Scheurebe genannt) ist nicht besonders farbintensiv aber tatsächlich sehr aromatisch und ausgeprägt fruchtig. Aromen von Zitronentarte und reifer Ananas geben schon einen Hinweis auf das, was einen am Gaumen erwartet, nämlich die für einen trockenen Wein relativ hohe Restsüße – immerhin 7,3%. Da bin ich von den knochentrockenen steirischen Weißen ganz anderes gewohnt. Doch ich kann auch nicht behaupten, dass mir dieser leichte Zuckerhütl nicht gefallen würde, zumal eine erfrischende Säure die Süße gut auffängt und in die Schranken weist. Ein zitrusfruchtiger Abgang wirkt konzentriert und lässt den Wein nicht pappig werden. Eine unkomplizierte und gefällige Weinstilistik, sehr gut gekühlt zu trinken!
Auch die „Winzergenossenschaft Meissen“ möchte mit „Weinerlebniswelt und Vinothek“ Transparenz beweisen und – nach eigenen Angaben – den Wein erlebbar machen. Die rund 1500 Winzer haben mit 135 ha ein Drittel der sächsischen Anbaufläche unter ihren Fittichen. Als besonderes Markenzeichen wurde hier die „Sachsenkeule“ erkoren, also eine traditionelle kegelähnliche Flaschenform, für deren Erhalt sich die Genossenschaft einsetzt.
In solch einer Sachsenkeule kommt auch der „2011 Ruländer Spätlese Pillnitzer Königlicher Weinberg – halbtrocken“ daher. Diese Lage, die die Winzergenossenschaft auf 21 ha bewirtschaftet, befindet sich in Pillnitz an den Dresdner Elbhängen und besteht vorwiegend aus Verwitterungsböden. Schöne goldene und rostrote Reflexe erwarten mich im Glas, in der Nase gedörrte Marille und Nüsse, auch Muskat – sehr dezent. Die sonst eher als säurearm geltende Sorte Grauburgunder entwickelt in dem Fall am Gaumen doch eine schöne Struktur. Mit der Zeit kommt eine nussige Würze durch, von der auch der Abgang geprägt ist. Alles in allem eine harmonische Sache – die cremige Textur wirkt schön nach – ich würde mir aber noch etwas mehr Aromentiefe wünschen.
Bald bin ich wieder in Sachsen unterwegs – ein Abstecher in das schöne Elbtal ist hiermit vorprogrammiert!
]]>
Nun hatte er nie versprochen, was er nicht auch hätte halten können, wusste er doch nur zu gut, was mit den Blendern passierte, die zu schnell ihr Pulver verschossen und schon nach kurzer Zeit keine Freude mehr boten – die nächste Spüle war nie zu weit weg um sich dieser Tropfen nicht allzu leicht entledigen zu können. Ganz verhalten also ließ der „Sauvignon Blanc“ seine Aromen aus der Flasche frei, schüchtern lugte er über den Topfrand zum Fisch, unschlüssig darüber, ob er einen Kopfsprung wagen oder sich doch lieber für höhere Aufgaben aufsparen sollte. Im Glas war er aber endlich angekommen, zeigte sich von seiner schönsten, strahlend-gelben Seite, spielte mit grünlichen Reflexen, ließ kleine Bläschen aufsteigen. Ein Mix aus tropischen Früchten, Orangen, grünem Paprika und Spargel drang bald in die hintersten Ecken der Küche und tanzte mit dem süßlichen Fenchelduft im Walzerschritt um den Bachsaibling herum. So hatten sie alle zusammen noch ein richtiges Fest gefeiert, bevor sie ihrer letzten Bestimmung, den Menschen wiederum einen Festschmaus zu bereiten, feierlich entgegentraten. Und hätte man die zufriedenen Gesichter gesehen, die sich gegenseitig hin und wieder zugeraunten „mmmhs“ gehört und die getrunkenen Gläser des vollen, fruchtsüßen und doch erfrischend-säuerlichen Sauvignons gezählt – man hätte fast einbißchen traurig werden können darüber, nicht dabei gewesen zu sein ;-)
]]>
Schlägt man seine Zelte zudem in einem steinwandigen, mittelalterlichen Gutshaus auf, einem Agriturismo und Weingut, ist die Flucht in eine andere Welt perfekt gelungen. Ein solches Refugium der Ruhe und der Gaumenfreuden ist das inmitten der Weinberge des DOC Colli Orientali liegende Agriturismo Ronchi di Sant´Egidio. Hier werden auf 6 Hektar typisch einheimische (Friulano, Ribolla Gialla, Refosco) aber auch internationale Rebsorten (Merlot, Cabernet Franc, Sauvignon Blanc) angebaut und in 5 individuell gestalteten, zum Teil original freskengeschmückten Zimmern Gäste beherbergt. In der dazugehörigen Osteria hat man die Möglichkeit die deftige Küche des Landstrichs kennenzulernen: die allgegenwärtige Polenta, selbst gemachte Gnocchi, Graupensuppe, auf der Zunge dahinschmelzende Haussalami, San Daniele-Schinken und Montasio-Käse vom Feinsten! Dazu die Weine der Gastgeber – für sagenhafte 1 EUR das großzügig bemessene Achterl – z.B. den duftigen, frischen und laaaaang anhaltenden Friulano oder den besonders gelungenen dunkelfruchtig-würzigen Merlot.
Neben einer abwechslungsreichen Landschaft, einer im Norden alpin und im Süden maritim beeinflussten Küche, architektonischen und kunsthistorischen Perlen aus römischen, langobardischen, venezianischen und habsburgischen Regierungszeiten hat das Friaul sechs weitere DOC-Gebiete mit den dazugehörigen Weinen zu bieten, aus denen vor allem die aus dem südöstlich an die „Colli Orientali“ angrenzenden DOC Collio stammenden Weissweine hervorzuheben sind. Der Erfolg, den diese feinen Tropfen in Italien und der Welt feiern, ist nicht zuletzt den besonderen Klimabedingungen und der Bodenbeschaffenheit zu verdanken. Karger, steiniger, stark mineralhaltiger Untergrund, der im Friaul „ponca“ genannt wird und ein mildes, mediterran angehauchtes Klima mit starken Winden, die die Luftfeuchtigkeit gering und die Reben schön trocken halten spiegeln sich in kräftigen, mineralischen, rebsortenspezifischen Weinen wider. Wer nicht die Zeit oder Möglichkeit hat sich von Weingut zu Weingut durchzuprobieren, sollte zumindest der kleinen Weinstadt Cormons einen Besuch abstatten und sich in der Orts-Enothek durch das breite Sortiment aus allen friulanischen Weingebieten verkosten. Gesagt – getan. Zu meinen Favoriten gehörten an dem Tag drei Weine aus dem Collio: ein blumig-cremiger Ribolla Gialla von Oscar Sturm und zwei Weine aus dem Hause Bastiani, ein tieffruchtiger Cabernet Sauvignon und ein Rotwein namens „Il Pecòl“ – laut Auskunft ein reinsortiger Refosco – gereift, komplex und würzig. Zu dieser Ausbeute gesellen sich der Friulano und der Merlot aus den Colli Orientali von Ronchi di Sant´Egidio und eine Flasche des vom Gastgeber nach jedem Essen großzügig aufs Haus ausgeschenktem, mit Limone und Basilikum aromatisierten Grappa.
Die Bilanz solch einer kleinen Alltagsflucht ist natürlich immer die gleiche: der Geldbeutel um zu viele Euro leichter, das Weinregal um viel zu viele Flaschen schwerer und wir – und das wiegt doch alles andere auf – um viele Eindrücke reicher!
]]>