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Kleine Fluchten

Es wird wohl nicht zuletzt an der Sprache liegen, dass Italien mein liebstes Ziel für die kleinen Alltagsfluchten ist – klingen doch Namen wie „Colli Orientali“ um einiges verheißungsvoller als die wörtliche deutsche Übersetzung derselben – „östliche Hügel“. Dass sich über diese Hügellandschaft eine friulanische DOC-Weinbauzone erstreckt, die für die feinsten Weißweine Italiens steht, macht einen Ausflug in diese Gefilde umso interessanter.

Colli Orientali


Schlägt man seine Zelte zudem in einem steinwandigen, mittelalterlichen Gutshaus auf, einem Agriturismo und Weingut, ist die Flucht in eine andere Welt perfekt gelungen. Ein solches Refugium der Ruhe und der Gaumenfreuden ist das inmitten der Weinberge des DOC Colli Orientali liegende Agriturismo Ronchi di Sant´Egidio. Hier werden auf 6 Hektar typisch einheimische (Friulano, Ribolla Gialla, Refosco) aber auch internationale Rebsorten (Merlot, Cabernet Franc, Sauvignon Blanc) angebaut und in 5 individuell gestalteten, zum Teil original freskengeschmückten Zimmern Gäste beherbergt. In der dazugehörigen Osteria hat man die Möglichkeit die deftige Küche des Landstrichs kennenzulernen: die allgegenwärtige Polenta, selbst gemachte Gnocchi, Graupensuppe, auf der Zunge dahinschmelzende Haussalami, San Daniele-Schinken und Montasio-Käse vom Feinsten! Dazu die Weine der Gastgeber – für sagenhafte 1 EUR das großzügig bemessene Achterl – z.B. den duftigen, frischen und laaaaang anhaltenden Friulano oder den besonders gelungenen dunkelfruchtig-würzigen Merlot.

Ronchi di Sant´Egidio

Ronchi di Sant´Egidio

Neben einer abwechslungsreichen Landschaft, einer im Norden alpin und im Süden maritim beeinflussten Küche, architektonischen und kunsthistorischen Perlen aus römischen, langobardischen, venezianischen und habsburgischen Regierungszeiten hat das Friaul sechs weitere DOC-Gebiete mit den dazugehörigen Weinen zu bieten, aus denen vor allem die aus dem südöstlich an die „Colli Orientali“ angrenzenden DOC Collio stammenden Weissweine hervorzuheben sind. Der Erfolg, den diese feinen Tropfen in Italien und der Welt feiern, ist nicht zuletzt den besonderen Klimabedingungen und der Bodenbeschaffenheit zu verdanken. Karger, steiniger, stark mineralhaltiger Untergrund, der im Friaul „ponca“ genannt wird und ein mildes, mediterran angehauchtes Klima mit starken Winden, die die Luftfeuchtigkeit gering und die Reben schön trocken halten spiegeln sich in kräftigen, mineralischen, rebsortenspezifischen Weinen wider. Wer nicht die Zeit oder Möglichkeit hat sich von Weingut zu Weingut durchzuprobieren, sollte zumindest der kleinen Weinstadt Cormons einen Besuch abstatten und sich in der Orts-Enothek durch das breite Sortiment aus allen friulanischen Weingebieten verkosten. Gesagt – getan. Zu meinen Favoriten gehörten an dem Tag drei Weine aus dem Collio: ein blumig-cremiger Ribolla Gialla von Oscar Sturm und zwei Weine aus dem Hause Bastiani, ein tieffruchtiger Cabernet Sauvignon und ein Rotwein namens „Il Pecòl“ – laut Auskunft ein reinsortiger Refosco – gereift, komplex und würzig. Zu dieser Ausbeute gesellen sich der Friulano und der Merlot aus den Colli Orientali von Ronchi di Sant´Egidio und eine Flasche des vom Gastgeber nach jedem Essen großzügig aufs Haus ausgeschenktem, mit Limone und Basilikum aromatisierten Grappa.

Colli Orientali

Die Bilanz solch einer kleinen Alltagsflucht ist natürlich immer die gleiche: der Geldbeutel um zu viele Euro leichter, das Weinregal um viel zu viele Flaschen schwerer und wir – und das wiegt doch alles andere auf – um viele Eindrücke reicher!

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