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Wein ABC

S wie Sachsen:

Sachsen gehört nicht gerade zu den prominentesten Weinbaugebieten Deutschlands. Es kann mit weniger als 1% Anteil an der Gesamtproduktion auch nicht lauthals mitmischen im großen deutschen Weinzirkus, hat aber immerhin vor zwei Jahren Jubiläum gefeiert und somit schon 852 Jahre Weinbaugeschichte auf dem Buckel. Für mich ist es nicht weniger pittoresk als seine berühmteren Brüder und Schwestern – die im traditionellen Terrassenanbau angelegten 480 ha Weingärten, viele davon denkmalgeschützt, prägen die Landschaft entlang des wunderschönen Elbtals von Meißen über Radebeul, machen der barocken Pracht Dresdens Platz und ziehen weiter durch Pillnitz bis nach Pirna. Das günstige kontinentale Klima des Elbtals, mit seiner überdurchschnittlich hohen Sonnenscheindauer und den milden, trockenen Herbstmonaten macht den Weinbau in diesem nord-östlichsten Anbaugebiet Deutschlands überhaupt möglich. Die Trauben, hauptsächlich Weißweinsorten wie Goldriesling, Weissburgunder, Traminer, Müller-Thurgau, Elbling, Bacchus u.a., wachsen je nach Lage auf sehr unterschiedlichen Bodenformationen. Dazu gehören zum einen Granit und Syenit-Gestein, Verwitterungsböden und Sandstein als auch Löss und schwere, tonige Böden.

Zu den bekannteren Weingütern zählen mit Sicherheit das zum Verband Deutscher Prädikatsweingüter gehörende „Schloss Proschwitz“ und das „Sächsische Staatsweingut Schloss Wackerbarth“, das mit rund 104 ha bewirtschafteter Fläche zu den Big Playern der Gegend gehört. So hat das 1730 gegründete Weingut und älteste Sektkellerei Sachsens neben dem modernen, architektonisch vielfach ausgezeichneten „Erlebnisweingut“ (Führungen durch die Produktionsanlagen, Vinothek) auch eine oft als Veranstaltungsort genutzte barocke Schloss- und Gartenanlage inmitten der Radebeuler Weinberge zu bieten. Und natürlich Wein, vorwiegend Weiss und mitunter auf den besten sächsischen Lagen gewachsen, wie z.B der „Seußlitzer Heinrichsburg“ in Diesbar-Seußlitz, nördlich von Meissen. Diese südlich ausgerichtete Hanglage zeichnet sich durch eine tiefe Löss-Lehm-Schicht mit Granitbasis aus und erbringt vollmundige, aromatische Weine. Ich habe den „2011er Bacchus QbA trocken“ aus eben dieser Lage probiert und mich gefreut. Zum einen über das gelungene Weihnachtsgeschenk, zum anderen über eine mir noch unbekannte Rebsorte, die mich positiv überrascht hat.

Bacchus - Schloss Wackerbarth

Bacchus – Schloss Wackerbarth

Der Bacchus (auch Frühe Scheurebe genannt) ist nicht besonders farbintensiv aber tatsächlich sehr aromatisch und ausgeprägt fruchtig. Aromen von Zitronentarte und reifer Ananas geben schon einen Hinweis auf das, was einen am Gaumen erwartet, nämlich die für einen trockenen Wein relativ hohe Restsüße – immerhin 7,3%. Da bin ich von den knochentrockenen steirischen Weißen ganz anderes gewohnt. Doch ich kann auch nicht behaupten, dass mir dieser leichte Zuckerhütl nicht gefallen würde, zumal eine erfrischende Säure die Süße gut auffängt und in die Schranken weist. Ein zitrusfruchtiger Abgang wirkt konzentriert und lässt den Wein nicht pappig werden. Eine unkomplizierte und gefällige Weinstilistik, sehr gut gekühlt zu trinken!

Auch die „Winzergenossenschaft Meissen“ möchte mit „Weinerlebniswelt und Vinothek“ Transparenz beweisen und – nach eigenen Angaben – den Wein erlebbar machen. Die rund 1500 Winzer haben mit 135 ha ein Drittel der sächsischen Anbaufläche unter ihren Fittichen. Als besonderes Markenzeichen wurde hier die „Sachsenkeule“ erkoren, also eine traditionelle kegelähnliche Flaschenform, für deren Erhalt sich die Genossenschaft einsetzt.

Ruländer Spätlese - Winzer Meissen

Ruländer Spätlese – Winzer Meissen

In solch einer Sachsenkeule kommt auch der „2011 Ruländer Spätlese Pillnitzer Königlicher Weinberg – halbtrocken“ daher. Diese Lage, die die Winzergenossenschaft auf 21 ha bewirtschaftet, befindet sich in Pillnitz an den Dresdner Elbhängen und besteht vorwiegend aus Verwitterungsböden. Schöne goldene und rostrote Reflexe erwarten mich im Glas, in der Nase gedörrte Marille und Nüsse, auch Muskat – sehr dezent. Die sonst eher als säurearm geltende Sorte Grauburgunder entwickelt in dem Fall am Gaumen doch eine schöne Struktur. Mit der Zeit kommt eine nussige Würze durch, von der auch der Abgang geprägt ist. Alles in allem eine harmonische Sache – die cremige Textur wirkt schön nach – ich würde mir aber noch etwas mehr Aromentiefe wünschen.

Bald bin ich wieder in Sachsen unterwegs – ein Abstecher in das schöne Elbtal ist hiermit vorprogrammiert!

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Kategorie: Allgemein, Wein ABC Kommentieren »

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