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Zierfandler vs. Cirfandli

Der Zierfandler – nicht zu verwechseln mit dem kalifornischen, roten Zinfandel – ist eine autochthone, österreichische Rebsorte, die in nennenswerter Größenordnung in Österreich nur noch in der Thermenregion rund um Gumpoldskirchen angebaut wird. Oft taucht der Zierfandler – auch Spätrot genannt – im Gespann mit dem Rotgipfler auf und bildet so die Grundlage für eine traditionsreiche, regionale Spezialität – den Spätrot-Rotgipfler – eine Cuvée, die – trotz der Dominanz der Farbe Rot im Namen – weiß ist. Bei beiden Rebsorten handelt es sich nämlich um Weißweinsorten, die „roten“ Namen gehen auf leicht rötliche Verfärbung der Trauben (im Falle des Zierfandlers) und der Triebspitzen (im Falle des Rotgipflers) zurück.

Zumindest der Zierfandler ist aber auch über die österreichischen Grenzen hinweg beliebt, wie ich während eines Besuches im „Haus des ungarischen Weines“ in Budapest feststellen konnte. Das südliche Ungarn, genauer Pecs und Umgebung, rühmt sich mit dem Anbau dieser Sorte und erklärt den „Pecsi Cirfandli“ zur ungarischen Rarität. Sei es drum – ich möchte die Weine sowieso nicht gegeneinander in den Ring schicken: Schlechter/Besser-Vergleiche interessieren mich wenig, schließlich stehen hinter beiden Weinen Menschen, die versuchen das Bestmögliche auf die Flasche zu bringen. Die eine oder andere Gemeinsamkeit und vor allem die Unterschiede herauszufinden, das finde ich um einiges spannender.

Gumpoldskirchener Tradition


Der erste Wein ist die „Gumpoldskirchener Tradition – 2011“ vom Johanneshof Reinisch aus der Thermenregion – eben eine typische Spätrot-Rotgipfler Cuvée mit 12% vol. Die Farbe ist sehr schön, ein intensives Strohgelb mit goldenen Reflexen. Die Nase voll nach Steinobst, Orange und Quitte – eine leichte Kräuterwürze hält die Süße in Schach. Der ausgeprägt süß-fruchtige Eindruck vertieft sich noch am Gaumen, wird aber unterlegt von einer leichten, interessanten Salzigkeit und gestützt von einer frischen Säure und lebhaften Dynamik – damit bleibt der Wein trocken und frisch aber mit schönem Schmelz. Sehr trinkanimierend und klar im Ausdruck, der lange, fruchtige und leicht würzige Abgang schließt den Kreis. Nix dazuzugeben, nix wegzunehmen – dieser Wein macht Spaß.

Matias - Cirfandli

Das ungarische Pendant  – freilich ohne Beigabe des Rotgipflers – stellt mich erstmal vor ein ganz anderes Problem. Der ungarischen Sprache nicht mächtig, fällt es mir sehr schwer etwas über den, von mir aus Budapest mitgebrachten Matias „Cirfandli – 2008“ rauszufinden, geschweige denn das Etikett zu entziffern. Wer schon einmal auf Google Translate angewiesen war, weiss: das ist nicht wirklich hilfreich! Zumindest soll der Wein trocken und reduktiv, also unter Ausschluss von Sauerstoff und somit geschützt vor Oxidation, ausgebaut worden sein. Reduktiver Ausbau dient zur Herstellung frischer, spritziger, fruchtbetonter Weine und findet meist im Edelstahltank statt. Nun zeigt dieser Cirfandli aber Eigenschaften, die ich nicht gerade einem reduktiven Ausbau zuschreiben würde. Vielleicht hat der Wein die letzten 4 Jahre nicht gut überstanden oder es handelt sich einfach um eine ungarische Stilistik, die in Richtung Tokaj verweist und mit der ich mich nicht gut genug auskenne, um hier wirklich urteilen zu können. Auf ein intensives Goldgelb im Glas und eine hohe Viskosität folgt eine Explosion der Aromen. Hier haben wir alles, was das Herz begehrt: einem exotischen Früchtecocktail folgen Quitten, Honig, Blüten aller Art – das alles in sehr intensiver, sehr reifer Variante. Leider schwingt der 13 % vol. betragende Alkohol die ganze Zeit mit und wird am Gaumen doch ziemlich kräftig. Die opulente Frucht der Nase ist da praktisch schon wieder verschwunden. Mein zweiter Eindruck ist ein spannendes Salz-Säure-Spiel, ein leichtes Bitterl im Abgang, viel mehr passiert dann aber auch nicht. Sehr gut gekühlt ist diese Cirfandli-Interpretation aber gar nicht so uninteressant. Ich werde wohl noch eine Weile darüber grübeln müssen und Vergleichstropfen heranziehen – denn so ganz, das muss ich zugeben, verstehe ich dieses Exemplar nicht.

 

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Kategorie: Allgemein, Ausgetrunken Ein Kommentar »

Eine Reaktion zu “Zierfandler vs. Cirfandli”

  1. Stefan

    Hallo. Deine Artikel gefallen mir sehr.
    Sie bieten einiges Wissenswertes auf sehr symphatische Weise erklärt.
    Die Auswahl der Weine finde ich sehr interessant.
    Übrigens bin ich der Meinung, das gerade Google Translate eine erste Hilfe darstellt.