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Kategorie: Ausgetrunken


Hinter Klostermauern

14. Oktober 2013 - 09:53 Uhr

Eine eigentümliche Stimmung herrscht im Dormitorium des Klosters Eberbach im sonnenverwöhnten Rheingau. Obwohl der skelettgewölbte Raum leer und lichtdurchflutet ist tauchen vor meinem inneren Auge ganz andere, düstere Bilder auf – fern der eigentlichen Bestimmung als Schlafsaal der einstigen Bewohner des Klosters, der Zisterziensermönche. Ich sehe an die dutzend Schreibpulte, beladen mit Büchern und Manuskripten, dicke wachsbehangene Kerzenständer mit schon fast abgebrannten cremefarbenen Kerzen als einzige Lichtquelle. Über die Pulte gebeugt Mönche, die mit müden Augen und vor Kälte klammen Fingern alte Schriften übertragen und sie mit kunstvollen Kaligraphien verzieren. Es herrschen Konzentration und Stille, die nur durch das rhythmische Kratzen der Schreibfedern auf dem rauen Papier gestört wird – eine monotone Geräuschkulisse. Ab und zu öffnet sich die kleine Tür in der hintersten Ecke des Raumes und ein besonders alter Mönch, von der harten Arbeit und dem entbehrungsreichen Klosterleben gezeichnet, bringt neue Bücher zur Abschrift und holt die fertigen Manuskripte ab, um sie in der riesigen, verwinkelten Bibliothek einzulagern. Seine braune Kutte scharrt schwer über den Steinboden und wirbelt feinen Sand auf, was die düstere Szenerie zusätzlich in einen nebligen Schleier hüllt. Das eigentliche Mysterium aber ist die Bibliothek, die sich hinter der unscheinbaren Tür über schier unendliche labyrinthartige Gänge ausbreitet und zu der nur einige wenige Mönche Zugang haben. Sie birgt ein Geheimnis, das das gesamte Kloster und seine, eines rätselhaften Todes dahinsterbenden Bewohner in die Verdammnis zu stürzen vermag.

Dormitorium Kloster Eberbach

Dormitorium Kloster Eberbach

Ich befinde mich mitten in einer Szene aus dem Film „Der Name der Rose“ nach dem gleichnamigen Roman von Umberto Eco. Zwar spielt die Handlung nicht im Kloster Eberbach, sondern in Italien aber einige Filmsequenzen wurden eben hier im Rheingau gedreht, was sicherlich an dem gut erhaltenen Gebäudekomplex des Klosters und den authentischen Räumlichkeiten und Atmosphäre liegt. Jetzt, da ich den originalen Drehort schon zum zweiten Mal besucht habe, zieht mich die Mischung aus Gottesfurcht der Mönche und dem geistreichen Witz des Bruder William von Baskerville, aus der spannenden Kriminalgeschichte vor dem Hintergrund einer schrecklichen Inquisitionsherrschaft und dem berauschenden Gefühl der Entdeckung der Liebe durch den jungen Mönch Adson von Melk, wieder in ihren Bann.
Beides, sowohl die Lektüre als auch der Film seien hiermit allen wärmstens ans Herz gelegt.
Ob das Leben im Kloster Eberbach nur annähernd mit Ecos Fantasie mithalten könnte, sei mal dahingestellt – bekanntlich schreibt aber das wahre Leben die besten Geschichten und die dicken Mauern hätten Einiges zu erzählen, wenn sie nur könnten.

Kloster Eberbach

Kloster Eberbach

Mittlerweile dienen das stimmungsvolle Klostergelände und die dreischiffige romanische Basilika als Veranstaltungsort für zahlreiche Events und Konzerte. In den Räumen der ehemaligen Abtei ist ein Museum untergebracht, das einen wunderbaren Einblick in die Welt der Zisterzienser, ihre bewegte Geschichte, die Kunst und Kultur rund um das Kloster und die Weinherstellung im Rheingau bietet. All die vielen interessanten und nennenswerten Zahlen und Fakten zum Kloster Eberbach hier wiederzugeben würde wahrscheinlich den Rahmen eines Blog-Eintrags sprengen, daher sei hiermit auf die schön gestaltete Internetseite hingewiesen.
Dort erfährt man auch, was die Zisterziensermönche in dem 1136 vom hl. Bernhard von Clairvaux gegründeten Kloster Eberbach mit Sicherheit taten, nämlich Reben kultivieren und Wein herstellen, zum einen für die Messe, zum anderen als verdünntes Alltagsgetränk.

Kloster Eberbach

Kloster Eberbach

Dieser jahrhundertealten Tradition ist das Kloster Eberbach auch heute noch verbunden. Als Hessisches Staatsweingut mit 220 ha Rebfläche im Rheingau und an der Hessischen Bergstraße und berühmten Lagen, wie dem seit 1239 im Alleinbesitz des Klosters bewirtschafteten „Steinberg“ oder dem steilen „Assmannshäuser Höllenberg“, gehört es zu den führenden Weingütern des Rheingaus. Zudem ist es Gründungsmitglied des „Verbandes Deutscher Prädikats-Weingüter“ – einem erlesenen Kreis der renommiertesten Weingüter aus allen deutschen Anbaugebieten. Insgesamt 11 Lagen, die zu 80% mit Riesling und zu 15% mit Spätburgunder bestückt sind, hat das Weingut in seinem Portfolio.

Steinberger Crescentia

Steinberger Crescentia

Der Riesling kommt in dem preisgekrönten Weinkeller der Domäne Steinberg zum Ausbau – der von der FAZ titulierten „Kathedrale für den Riesling“. Ich habe mir den trockenen „Steinberg Crescentia – Riesling 2012“ ausgesucht, der für mich mit seiner Steinobst satten Nase, einer schön eingebundenen, frischen Säure und mineralischen Würze am Gaumen und seinem langen zitrusfruchtigem Finish einen typischen Sortenvertreter darstellt. Der „Rauenthaler Baiken Crescentia – Riesling trocken 2012“ ist dem „Steinberg“ an sich ähnlich, in Frucht und Würze sogar noch etwas ausgeprägter aber auch schön säuregestützt und lang. Auch die Rieslinge der einfachen Kategorie, wie der „Kloster Eberbach – Riesling trocken“ und „Kloster Eberbach – Riesling feinherb“ sind absolut empfehlenswert, zeigen sich fruchtig mit Aromen von Dörrobst und Quitte und angenehm frischer Säure. Es gäbe, wie zuvor erwähnt, noch weitere wunderbare Rieslinglagen zu verkosten, die Kapazitäten sind für einen Tag jedoch zu schnell erschöpft – zum Glück gibt es den bestens sortierten Onlineshop für das Nachverkosten zu Hause.

Assmannshäuser Höllenberg

Assmannshäuser Höllenberg

Der Spätburgunder hat sein Zuhause seit dem Anfang des 16.Jh. in Assmannshausen, einige Kilometer flussabwärts vom Kloster Eberbach. Dort wächst er auf dem südlich ausgerichteten Höllenberg und wird anschließend im eigens für ihn zur Verfügung stehenden Weinkeller in großen Eichenholzfässern traditionell ausgebaut. Bei dem „Spätburgunder Höllenberg 2011“ der Domäne Assmannshausen dominieren zunächst erdige und rauchige Töne, die Frucht ist eher verhalten. Nach einiger Zeit an der Luft öffnet er sich aber immer mehr, eine breite Palette an Waldaromen mischt sich ein und macht den Wein zugänglicher. Schließlich kleidet er weich und voll den gesamten Gaumen aus – würzig, markant in der Säure, von seidigen Tanninen untermalt. Mein Favorit für den Herbst, zu Pilzen, Wild und Maroni – am schönsten nach einem Spaziergang durch einen in herbstliches Licht getauchten Wald!

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Geteilte Weinschätze

26. August 2013 - 08:00 Uhr

Guten Freunden gibt man bekanntlich ein Küsschen. Noch besser sind allerdings geteilte Weinschätze. Wenn zur Feier eines lange fälligen Wiedersehens endlich angestoßen werden kann, bestimmen den Schatz nicht Berühmtheit und Preis, nicht erste Lagen oder große Gewächse, sondern viel mehr der persönliche Bezug zum ausgesuchten Wein. Urlaubserinnerungen oder lustige Anekdoten, Erlebtes und Erlerntes machen aus einem guten Wein schnell einen besonderen Tropfen mit eigener Geschichte.

So geschehen mit dem „Malvasia Coleccion 2009“ von El Grifo, den Freunde aus ihrem Urlaub auf Lanzarote mitgebracht haben. Das alterwürdige Familienweingut „El Grifo“ besteht seit 1775, ist somit das älteste Weingut der Kanaren und besitzt rund 62 Ha Weinberge in dem Anbaugebiet „La Geria“ im Süden der Insel, das als Subzone zu der DO Lanzarote gehört.

Bodegas El Grifo

Bodegas El Grifo


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Es war einmal…

20. April 2013 - 15:38 Uhr

… an einem schönen Frühlingssamstag, es muss so um die Mittagszeit gewesen sein – der Bachsaibling drehte gerade nichtsahnend im Fenchelsud seine Runden und das Fenchelgemüse zog sich im Backofen langsam aber sicher eine Parmesankruste zu – da forderte ein aus Maribor mitgebrachter und im Weinregal fast vergessener „Sauvignon Blanc“ aus der Slowenischen Steiermark seinen Tribut. „Was die Kollegen aus der Südsteiermark können, kann ich schon längst“ schien er sagen zu wollen, während er sich keck an eben so einem Kollegen vorbei und direkt in die Hand der Köchin stahl. Dieses Selbstbewusstsein kam nicht von Ungefähr, konnte sich doch der Sauvignon noch lebhaft an den Sommer 2010 erinnern, als er sich – noch als Träubchen – an den Hängen des Pohorje sonnte und all das Gute und Nahrhafte, was die Luft dieses Landstrichs und der Boden des Weinguts „M-Vina“ zu bieten hatten, in sich aufsog. Endlich wollte er zeigen, was in ihm steckt! Den Geist aus seiner Flasche befreien!

M-Vina "Sauvignon Blanc"

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Weihnachtsgeschenke

7. Januar 2013 - 15:42 Uhr

Und schon wieder alles vorbei. Spätestens zum Dreikönigstag tummeln sich an den Sammelstellen unzählige Weihnachtsbäume – sie haben für diese Saison ausgedient. Unglaublich wie schnell man das Fest der Feste abgehakt hat. Eine Armee aus Schoko-Osterhasen steht schon in den Startlöchern unsere Supermarktregale zu stürmen, da habe ich es noch nicht einmal geschafft meine Weihnachtsgeschenke genauer zu betrachten. Das gut gefüllte Weinregal zeugt zumindest von einer reichen Bescherung und es wird Zeit einige der Tropfen zu verkosten. Es lagen auch zwei Weissweine aus Sachsen unter dem Weihnachtsbaum – mit denen und dem dazugehörigen, weniger bekannten Anbaugebiet werde ich mich später noch mal beschäftigen.
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Stierblut?

5. Dezember 2012 - 15:41 Uhr

Was wie eine geheime Zutat für Hexerei und Zaubertränke anmutet, ist in Wirklichkeit der deutsche Begriff für eine Rotwein-Cuvée aus dem ungarischen Weinbaugebiet Eger im Nordosten des Landes. Der Name, des im Original besser als „Egri Bikaver“ bekannten und auf Grund so mancher gesichtsloser Billigware als „Schädelspalter“ berühmt-berüchtigten Weines, geht zurück auf das Jahr 1552 und die Türkenbelagerung von Eger. Die Feinde staunten nicht schlecht beim Anblick der rotweinbefleckten Magyaren und zogen schließlich furchterfüllt ab, da sie glaubten, die Ungarn würden zur Kräftigung Stierblut trinken. So will es die Legende. Fakt ist, dass die aus mindestens 3 Sorten bestehende Cuvée – darunter meist Kadarka, Kekfrankos, Kekoporto, Cabernet Sauvignon oder Zweifelt – in der Regel sehr kraftvoll und tiefdunkel ist, aber ansonsten Gott sei dank nicht im geringsten an Stierblut erinnert. Heute werden dank gesetzlicher Regelungen zur Herkunft, Ertragsmenge und Ausbau immer mehr verlässliche Qualitäten produziert – der „Egri Bikaver“ reicht langsam wieder an seine einstige Größe heran. So wurde mir die Situation zumindest im „Haus des ungarischen Weines“ in Budapest dargestellt und der „Egri Bikaver 2007“ aus der Estok Kellerei wärmstens empfohlen. Höchste Zeit also das ein oder andere Schädelspalter-Vorurteil an den Hörnern zu packen!

Stierblut

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